Frust beim TSV, Fenerbahce übernimmt Spitze

Volle Tribüne am Loekamp: Rund 200 Fans verfolgen das Derby zwischen TSV und Fenerbahce. © Thomas Braucks

Denkwürdiges Siegtor und Rettungswageneinsatz im Derby

Der TSV verliert das Topspiel gegen Fenerbahce mit 1:2. Für das Siegtor sorgt ausgerechnet ein Mann, der ohne die Hülser wohl nicht auf dem Platz gestanden hätte.

Das Duell zwischen dem TSV Marl-Hüls und Fenerbahce Marl in der Kreisliga B2 hat schon vor dem Anpfiff für Brisanz und Gesprächsstoff gesorgt. Nach dem Top-Spiel durfte weiter geredet werden. Vor allem über die 77. Minute. Die hatte alles, um weite Teile einer Ausgabe des „Aktuellen Sportstudios“ zu bestreiten. Fenerbahce Marls Angreifer Furkan Güleryüz kommt im Strafraum des TSV Marl-Hüls an den Ball und zieht sofort ab. Verteidiger Celil Ese steht im Weg und bekommt den mächtigen Schuss an den Arm. Schiedsrichter Andre Korte zögert nicht und pfeift Strafstoß. Klar, dass damit die leidige Diskussion über den Handelfmeter eröffnet ist. Celil Ese machte eher eine Schutzbewegung, um vom mächtigen Schuss nicht voll erwischt zu werden. „Wer da Elfmeter pfeift, hat nie Fußball gespielt“, mosert der designierte TSV-Vorsitzende Marcel Kirch hinterher. Der Hülser Trainer Ozan Yilmaz äußert sich vorsichtiger: „Ob man das pfeifen muss? Ich weiß nicht.“ Feners Furkan Güleryüz ist die Diskussion egal. Der Angreifer, am Sonntag einer der besten Spieler auf dem Platz, legt sich den Ball auf den Punkt – und jagt die Kugel geradeaus ins Hülser Tor. TSV-Torwart Abdülkadir Aykan, in der Pause für den verletzten Mario Arents gekommen, ist schon unterwegs ins Eck. 2:1 für Fenerbahce – die Entscheidung gegen die Hülser, die damit im Derby endgültig die „Gelackmeierten“ sind.

Ab durch die Mitte: Furkan Güleryüz sorgt per Elfmeter für die Entscheidung. © Thomas Braucks

Denn das Kuriose ist: Ausgerechnet der TSV hat dafür gesorgt, dass Torschütze Güleryüz am Sonntag überhaupt auf dem Platz stehen konnte. Anfang des Jahres hatte der Angreifer noch eine Sperre kassiert, die ihn für rund ein Jahr „auf Eis gelegt“ hätte. Wegen einer Unsportlichkeit, die er noch in Diensten von GW Barkenberg begangen hatte. Der alte TSV-Vorstand, der Güleryüz in der Winterpause verpflichten wollte, machte mit großem Einsatz Front gegen das Urteil des Sportgerichts. Erfolgreich. Seit dem Sommer ist Furkan Güleryüz wieder spielberechtigt. Nur verließ er da den TSV, kehrte er zurück zu Fenerbahce – und „erlegte“ jetzt den TSV im Derby. Dumm gelaufen für Hüls. 

„Wir haben unsere Leistung nicht geboten“ 

TSV-Trainer Ozan Yilmaz wollte die Niederlage aber nicht an der Personalie Güleryüz oder am Handelfmeter festmachen. „Ich bin frustriert, weil wir unsere Leistung nicht geboten haben“, analysierte der Ex-Profi. Womit er Recht hatte. Seine Elf fan schwer ins Spiel. Die ersten 20 Minuten gehörten klar Fenerbahce. Ismael Kocabacak köpfte den A-Liga-Absteiger in Führung (13.). Im Anschluss verhinderte TSV-Torhüter Mario Arents mehrfach mit starken Paraden das 0:2. Mit der ersten Chance trafen die Gastgeber: Berke Korkmaz fackelte am
Strafraum nicht lange und traf präzise ins Eck – 1:1 (27.). Jetzt lag das Momentum beim TSV, der kurz vor der Pause das 2:1 hätte erzielen müssen: Antritt Dennis Fleck, Flanke zu Matheus Leoniak, der zentral vor dem Tor frei zum Schuss kommt – und den Ball links am Tor vorbeijagt.

Da ist der TSV richtig im Spiel: Berke Korkmaz (3.v.l.) hat gerade das 1:1 erzielt. Aber das Hülser Hoch ist nicht von Dauer. © Thomas Braucks

Quelle: Medienhaus Bauer - von Thomas Braucks

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