Neu-Trainer Walter erlebt Final-Sieg von der Tribüne

Hallenstadtmeister 2023: Die A-Jugend des TSV Marl-Hüls setzte sich gegen den Klassengefährten VfB Hüls mit 4:2 durch. © Sänger
Bei der Hallenstadtmeisterschaft der A-Junioren hat sich der Bezirksligist TSV Marl-Hüls durchgesetzt. Neu-Trainer Patrick Walter muss von der Tribüne zusehen.
Ausrichter TSV Marl-Hüls hat am Samstag (28. Januar) die Hallenstadtmeisterschaft der A-Junioren für sich entschieden und Patrick Walter einen Einstand nach Maß verschafft. Dass der Neu-Trainer den Abpfiff des Endspiels von der Tribüne der Loekamp-Halle aus erlebte, gehört zu den Kuriositäten der Titelkämpfe.
„Die Rote Karte gegen mich war der richtige Weckruf für die Jungs“, schmunzelte der 37-Jährige nach der Siegerehrung und entschuldigte sich für sein Verhalten. Sicherlich war die Hinausstellung durch Schiedsrichter Dominik Nosing wegen des Protestierens eine harte Entscheidung. „Wir kennen uns schon lange. Vielleicht lag es daran“, mutmaßte Walter.
Im Finale war der Liga-Konkurrent VfB Hüls mit seiner Zweitvertretung früh durch Jusef Bahri in Führung gegangen. Vor dem 2:0, ebenfalls vom Torjäger erzielt, hatte der TSV-Trainer ein Handspiel gesehen und dies dem Unparteiischen auch lautstark mitgeteilt. Nosing kannte keine Gnade mit Walters Temperament.
TSV Marl-Hüls dreht auf
Wer gedacht hätte, dessen Team würde nun auseinanderbrechen, sah sich getäuscht: Noah Meister erzielte den Anschlusstreffer, der starke Fabian Albers glich aus und nutzte dann ein Nachlässigkeit in der VfB-Deckung sogar zum 3:2. In der Schlussminute schloss Alpaslan Akyigit einen Konter zum 4:2-Endstand ab.
Der VfB verlor nicht nur das Endspiel, sondern auch das kleine Finale. Fenerbahce legte ein 3:0 vor -Torschützen Tarik Akyüz (2) und Beytullah Cöl – und ließ zunächst nur wenig zu. Nach dem 1:3 (Karim Khaled) drängten die Hülser und scheiterten mehrfach an Fener-Schlussmann Eren Aklan.
Mit dem nächsten Cöl-Treffer schien das Match gelaufen, doch der VfB kam durch einen Doppelpack von Paul Graw auf 3:4 heran. Dabei blieb es. Mit Glück, Geschick und Keeper Aklan verteidigte Fener den knappen Vorsprung.
VfB Hüls II besiegt VfB Hüls I
Im Semifinale hatte der VfB II den VfB I knapp mit 4:3 bezwungen. Der TSV biss sich lange an Fener die Zähne aus. Erst die Einwechselung von Albers, der zwei Mal innerhalb von 180 Sekunden erfolgreich war, brachte den Loekamp-Nachwuchs in die Spur. Cöl schaffte in der vorletzten Minute den Anschlusstreffer und machte es noch einmal spannend. Es blieb aber beim 2:1.
In der Vorrunde waren der FC Marl, der TSV Marl-Hüls II, der TuS 05 Sinsen und der SC Marl-Hamm ausgeschieden. Die beiden letzteren Teams sorgten für den negativen Ausreißer des Turniers. Nach einer Tätlichkeit kam es zu einer Rudelbildung. „Das sah zunächst schlimmer aus, als es war, weil die beiden Ersatzbänke auf dem Feld waren“, räumte Jugend-Fachwart Markus Tollkühn ein.
Schiedsrichter Roger Roy Gad zückte zwei Mal die Rote Karte – danach hatte der Spuk ein Ende. Am Ende wirkte Tollkühn, der die Titelkämpfe gemeinsam mit TSV-Chef Udo Lichtenstein und Jugendleiter Maik Desens souverän über die Bühne gebracht hatte, wieder entspannt: „Wir sind fast in der Zeit geblieben und es hat sich keiner verletzt.“
