Jahreshauptversammlung des TSV Marl-Hüls fällt aus

Zum ersten Mal wollte der 2019 neugegründete Verein seine Mitglieder versammeln. Die Jahreshauptversammlung musste nun aber abgesagt werden.
Für die obligatorische Jahreshauptversammlung reicht den meisten Sportvereinen der Stadt ein Klubraum oder die Vereinskneipe. Der TSV Marl-Hüls 2019 plante vorsorglich eine Nummer größer: Die erste Mitgliederversammlung sollte an diesem Donnerstag (20. April) in der Aula des Gymnasiums im Loekamp abgehalten werden. Kurzfristig musste sie aber noch abgesagt werden, weil ein Formfehler im Zuge der Vorbereitung entdeckt wurde.
Der ursprüngliche Text vom 19. April:
Nach der Neugründung hat die Pandemie eine Zusammenkunft der Vereinsfamilie mehrfach torpediert. „Wir haben drei Mal ein- und wieder ausgeladen“, stöhnt Klubchef Udo Lichtenstein. Weil nicht klar ist, wie viele Mitglieder am Donnerstag von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen wollen, hat er zur Sicherheit die gute Stube des nahen Gymnasiums als Versammlungsort gewählt.
Theoretisch möglich wären bei der Versammlung gut 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. 260 Mitglieder sind stimmberechtigt, dazu kommen die 250 Nachwuchssportler, die sich von ihren Eltern vertreten lassen könnten. „Für uns ist die Resonanz eine Wundertüte. Wir hoffen selbstverständlich, dass möglichst viele erscheinen“, erklärt Lichtenstein.
Bei dem wichtigsten Punkt wird übrigens nicht er selbst, sondern ein Berater des Landes-Sport-Bundes (LSB) in die „Bütt“ gehen. Die Versammlung diskutiert über die Vorbereitung einer Satzungs- und Strukturänderung. „Je mehr zu Wort kommen, desto kräftiger können wir den Prozess anstoßen“, hofft der Vorsitzende.
Bei der Gründungsversammlung vor vier Jahren hat der TSV eine vom LSB erarbeitete Mustersatzung verabschiedet. Dieses Papier soll nun auf die besonderen Bedürfnisse des Hülser Vereins abgestimmt werden, etwa bei der Vorstandsstruktur. Die aktuelle Versammlung gibt einer kleinen Arbeitsgruppe das Mandat, einen neuen Vorschlag vorzubereiten.
TSV Marl-Hüls will lernen
Der „neue“ TSV hat bisher noch keine Abteilungen. Bei dem Zuschnitt seien neben den Fußballern, die nach wie vor die größte Gruppe im Klub stellen, neue Wege denkbar, deutet Udo Lichtenstein mögliche Innovationen an – möchte aber in keinem Fall der Mitgliederversammlung als höchstem Organ des Vereins vorgreifen.
Ein Ziel leitet den Vorsitzenden und seine Mitstreiter bei allen Diskussionen um die Zukunft des Vereins. „Wir müssen verhindern, dass es durch die Entwicklung in einzelnen Abteilungen zu einer Schieflage kommen kann und alle in die Bredouille geraten“, sagt Lichtenstein und spielt damit auf die Fehler der Vergangenheit an. Bekanntlich trieb die Fußballabteilung den Traditionsverein von 1912 in die Insolvenz und zur Auflösung.