„Es ging ein Ruck durch das Bein“: Kapitän des TSV Marl-Hüls verletzt sich schwer

Daniel Breuckmann (l.) und Torhüter Sascha Ebert helfen ihrem Kapitän vom Platz. Sebastian Pehl wird dem TSV Marl-Hüls für viele Monate fehlen.© Ralf Deinl
B-Kreisligist TSV Marl-Hüls hat den ordentlichen Auftritt im Kreispokal gegen den FC Marl (0:2) teuer bezahlt. Den Hülsern wird ihr Kapitän lange Zeit fehlen. er nächste Verletzte“, stöhnt Henry Schoemaker, Trainer des TSV Marl-Hüls. Der Traditionsverein belegt in der Kreisliga B2 einen Abstiegsplatz und die Verletztenliste ist ohnehin schon lang. Beim Aus im Kreispokal am Donnerstagabend gesellte sich ein weiterer Name hinzu.
Sebastian Pehl war erst im Sommer von Bezirksliga-Absteiger Erle 19 an den Loekamp gekommen und gleich Mannschaftskapitän geworden. Der 36-Jährige verfügt über eine Menge Erfahrung und war einer der wichtigsten Ansprechpartner für Trainer Ernst Raschowski sowie nach dessen Entlassung Henry Schoemaker.
Man konnte sofort erahnen, dass etwas Schlimmes passiert ist
Nach rund 25 Minuten musste Schoemaker am Donnerstagabend schon zweimal wechseln. Denn nicht nur Jan Kruschwitz (Zerrung) hatte sich verletzt, Kapitän Sebastian Pehl war im Anschluss an eine Standardsituation für den FC zu Boden gegangen und nicht wieder aufgestanden.
Pehl saß auf dem Kunstrasen, hielt sein Bein, Schmerzen schien er nicht zu haben. Allerdings konnten auch die Zuschauer erahnen, dass sich Pehl schwerer verletzt hatte: Mannschaftskameraden kamen zu ihm, hörten sich an, was er ihnen sagte, nickten, gaben ihm einen aufmunternden Klaps auf die Schulter, einer machte das Wechselzeichen in Richtung Trainerbank.
„Als hätte mir einer hinten reingetreten“
Was genau war passiert? „Bei einer Standardsituation für den FC Marl bin ich rückwärts gelaufen und plötzlich fühlte es sich an, als hätte mir einer hinten reingetreten“, erzählt Pehl. „Ich habe ich umgeschaut – aber da war niemand.“
Dass etwas kaputtgegangen sei, habe er sofort gespürt. „Es ging ein richtiger Ruck durch das Bein.“ Pehl musste gestützt werden, als er den Platz verließ, unmittelbar aus der Kabine sei er ins Krankenhaus gefahren. „Da war sehr schnell klar, dass die Achillessehne gerissen ist, ich habe auch schon einen OP-Termin für Dienstag.“
Sebastian Pehl war 30 Jahre lang nicht schwer verletzt
„Ich spiele seit 30 Jahren Fußball und war bis auf einen Muskelfaserriss noch nie schwer verletzt“, sagt Pehl. „Aber so ist es nun eben.“ Obwohl der Abend für ihn persönlich tragisch endete und er nur rund ein Drittel der Partie miterlebt hat, schöpft Sebastian Pehl Zuversicht aus dem Auftritt gegen den FC Marl.
„Wir haben gezeigt, dass wir zu Unrecht in der Liga da unten drin stehen“, sagt er. „Wir haben bisher großes Verletzungspech, und ich kann jetzt erst einmal nur von draußen mithelfen – aber die Jungs werden zeigen, was Sache ist.“
Eine genaue Prognose, wann er wieder eingreifen kann, ist momentan unmöglich zu stellen. Eins ist aber klar: In diesem Jahr und auch in den ersten Monaten 2023 wird Pehl den Hülsern fehlen. „Die Ärzte haben sofort gesagt, es dauert sechs bis acht Monate, bis ich wieder mit irgendeinem Sport beginnen kann“, so der 36-Jährige.