Der doppelte Feuerwehrmann – auf Pascal Kaiser kann der TSV Marl-Hüls bauen

Eigentlich hatte Pascal Kaiser schon mit dem Liga-Fußball abgeschlossen. Dann ließ sich der Feuerwehrmann doch noch einmal überzeugen. Auch deshalb darf der TSV Marl-Hüls auf den Aufstieg hoffen.
Quelle: Medienhaus Bauer – Joachim Sänger
Obwohl Pascal Kaiser schon aufgehört hatte, ist er froh, seinen Rücktritt vom Rücktritt erklärt zu haben. Dass sein Wechsel zum TSV Marl-Hüls die richtige Entscheidung war, weiß der Mittelfeldspieler spätestens seit dem Spiel in Lippramsdorf am letzten Spieltag, als er seinen neuen alten Verein mit einem Sonntagsschuss an die Tabellenspitze der Kreisliga B kanonierte.
Der 28-Jährige, übrigens ein Cousin von Marcel und Jan-Niklas Kaiser, hatte mit dem Thema Liga-Fußball schon abgeschlossen und dem Werben von TSV-Trainer Ernst Raschowski zunächst widerstanden. Ab und an trainierte er dann bei den Hülser Altherren mit: „Da hat mich der Ernst entdeckt und sein Angebot wiederholt.“
Als Berufsfeuerwehrmann arbeitet Pascal Kaiser im Schichtdienst und kann nicht jede Trainingseinheit mitmachen – eine Voraussetzung, die im Team auf mehrere Spieler zutrifft.
„Hier gönnt jeder dem anderen alles“
„Zum Glück sind wir breit aufgestellt. Ich denke, dass wir für die Klasse viele gute Einzelspieler haben, die sich in den Dienst des Ganzen stellen. Hier gönnt jeder dem anderen alles“, lobt der Neuzugang. Am Loekamp hat Kaiser schon zwei Mal gespielt. Zuerst bis zur E-Jugend. Dann als Jungsenior. Dazwischen kickte er für den VfL Drewer, in den C-Junioren für Westfalia Herne und dann vier Spielzeiten in Langenbochum. Dort wurde er von Holger Flossbach entdeckt, der ihn später zum TSV Marl-Hüls lotste.
„Ich bin nie der feinste Techniker gewesen“
Nicht als Spielmacher oder Angreifer, sondern als Defensiv-Arbeiter. „Ich weiß, dass ich nie der feinste Techniker gewesen bin. Ich komme über den Kampf und den Einsatz, habe immer in der Abwehr oder im defensiven Mittelfeld gespielt“, erläutert Pascal Kaiser, der mit dem TSV von der Landes- in die Westfalenliga aufgestiegen ist.
Anschließend kickte er für die Hülser Zweitvertretung in der Bezirksliga, ehe er das Trikot des TuS 05 Sinsen und des FC Marl trug. Ein Wandervogel sei trotzdem nicht. „Ich war nie in einem Klub todunglücklich, habe mich immer überreden lassen von guten Kumpeln.“
Wenn der TSV den Aufstieg in die Kreisliga A schafft, wäre das eine Klasse, die zu Kaisers Ambitionen passt. „Dort geht es ja schon leistungsorientiert zu, aber die Klasse müsste sich auf der anderen Seite mit meinem Schichtplan vereinbaren lassen“, erklärt der gelernte Industrie-Isolierer. Der Beruf hat Priorität.
Siegtreffer in der 86. Minute
Am Sonntag in Lippramsdorf spielte Pascal Kaiser auch auf dem Platz den Feuerwehrmann. Er war überall und nirgends, bügelte Fehler der Mitspieler aus, stieß immer wieder in den Angriff vor und erlöste den stattlichen Hülser Anhang mit dem 2:1-Siegtreffer in der 86. Minute.